Richard Rorty ist ein amerikanischer Philosoph. In seinem 1998 erschienenen Buch Achieving our country, sagte er vorher, dass die amerikanische Arbeiterklasse, lange ignoriert und marginalisiert, sich wieder melden wird. Etwas wird kaputt gehen, und dann passiert folgendes:

The nonsuburban electorate will decide that the system has failed and start looking around for a strongman to vote for—someone willing to assure them that, once he is elected, the smug bureaucrats, tricky lawyers, overpaid bond salesmen, and postmodernist professors will no longer be calling the shots. . . . One thing that is very likely to happen is that the gains made in the past forty years by black and brown Americans, and by homosexuals, will be wiped out. Jocular contempt for women will come back into fashion. . . . All the resentment which badly educated Americans feel about having their manners dictated to them by college graduates will find an outlet.

Das ländliche Wahlvolk wird entscheiden, dass das System versagt hat und sich nach einem starken Mann umschauen, für den sie stimmen wollen - jemanden, der ihnen versichert, dass sobald er gewählt wird, die selbstgefälligen Bürokraten, ausgewichsten Anwälte, überbezahlten Fondverkäufer und postmodernistischen Professoren nicht mehr am Steuer sein werden … Etwas, was sehr wahrscheinlich folgen wird, ist dass die Fortschritte, die in den letzten 40 Jahren für schwarze Amerikaner und Homosexuelle gemacht wurden, ausradiert werden. Blödelnde Verachtung für Frauen wird wieder in Mode kommen … all die Vorbehalte, die schlecht gebildete Amerikaner fühlen, weil ihnen ihr Verhalten von Menschen mit Hochschul-Abschluß diktiert wurde, werden freigesetzt werden. [eigene Übersetzung]

Rorty ist etwas links von der Mitte und somit erstmal ein Sympathisant der Arbeiterklasse, aber was er hier vor knapp 20 Jahren vorhersagte, wird ihn nicht gefreut haben. Ich bin überrascht, wie explizit seine Vorhersage eintrifft.

Gefunden im New Yorker: OBAMA RECKONS WITH A TRUMP PRESIDENCY